Oregon

One Mile Lake, British Columbia

Fish Creek, Hyder, Alaska

Pacific Coast, Oregon 2013

Nass Valley Service Road (Cranberry Connector), British Columbia

Lava Fields at New Aiyansh, British Columbia

Bear Glacier, British Columbia

Oregon 2013

British Columbia

Mt. Robson, British Colombia

British Columbia

Oregon

Kitwanja Junction, British Columbia

Oregon

Icefields Parkway, Alberta

Howe Sound, British Columbia

Icefields Parkway, Alberta

Trans-Canada-Highway, British Columbia

Jigsaw Lake, British Columbia

Fraser River, British Columbia

Lake Louise, Alberta

Fish Creek, Hyder, Alaska

Cranberry Junction, British Columbia

Hyder, Alaska

2019/14: Mit dem Fahrrad von Delta Junction zum Fielding Lake

  Etappe 2019/14 [A076]

Delta Junction - Fielding Lake  (Richardson Highway)

108 km
1200 Hm (garmin edge 1000)

 

 

 

 

 



 
 

Mit dem Fahrrad von Whitehorse, Yukon nach Anchorage, Alaska.

Etappe vom Delta Junction über Richardson Highway zum Fielding Lake.      

 
Mit dem Fahrrad über den Richardson Highway nach Süden.
Bevor wir Delta Junction in Richtung Süden verlassen, gehen wir nochmal in die Kaffee-Ecke des Supermarktes zum Frühstück. Dort werden wir von der Mitarbeiterin, mit der wir uns gestern unterhalten haben, mit den Worten "Ihr seit spät dran!" begrüßt. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns, als hätten wir uns schon lange gekannt. Das macht man hier so. Auch der tätowierte Trucke, der am Nachbartisch gefrühstückt hat, ist nicht gegangen, ohne sich zu verabschieden und mitzuteilen, dass er in 4 Tagen wieder vorkeikomme. 
Schwer belabden mit dem gestern gekauften Provialt (wir haben jetzt 31 Brötchen an Bord) fahren wir auf dem Richardson Highway in Richtung Süden. Die ersten Kilometer außerhalb von Delta Junction fahren wir an den Anlagen des größten Arbeitgebers der Region vorbei: das Gelände gehört zu Fort Greely, einer von der US Army betriebenen Basis, auf der ein Raketenabwehrsystem installiert ist. Hier lagern in großen Silos Abfangraketen des Ground-Based Midcourse Defense-System (GMD), mit denen Interkontinentalraketen abgefangen werden sollen.         
 
Mit dem Fahrrad über den Richardson Highway nach Süden.
Der Richardson Highway verläuft von Valdez am Prince William Sound über Delta Junction nach Fairbanks und war früher einmal die wichtigste Straße in ganz Alaska. Der Abzweig nach Kanada über den Alaska Highway wurde erst viel später gebaut.      
 
Mit dem Fahrrad über den Richardson Highway nach Süden.
Auf dem Highway sehen wir Caribous: manche nähern sich vorsichtig der Straße, um vor der Überquerung des Highways nach links und rechts zu schauen, ob alles frei ist. Andere Tiere sind nicht so vorsichtig und rennen einfach drauf los.      
 
Mit dem Fahrrad über den Richardson Highway nach Süden.
Auch weibliche Tiere tragen ein Geweih, daher ist das Geschlecht der Tiere auf eine größere Entfernung für mich unmöglich zu bestimmen. Bullen werden im Durchschnitt bis zu 180kg schwer, einzelne Tiere bis zu 300kg. Da will man nicht im Weg stehen.          
 
Mit dem Fahrrad über den Richardson Highway nach Süden.
Etwa 12 km südlich von Delta Junction kommen wir an einer Pumpstation der Trans-Alaska Pipeline vorbei. Hier hat man einen Ausblick auf die Pipeline, die oberirdisch verläuft und in weiten Teilen der Route des Richardson Highways folgt. Die Pipeline verläuft von Prudhoe Bay 1287 km zum Verladehafen nach Valdez.
Auf den ersten Blick ist eine Erdöl-Pipeline nichts anderes als ein Rohr, durch das Erdöl gepumpt wird. Klingt einfach. Das Öl muss jedoch erwärmt werden, damit es fließfähig bleibt. Das macht es etwas schwieriger, denn das Transportrohr muss durch eine Ummantelung thermisch isoliert werden. Schwierig wirde es, wenn die Pipeline über Permafrost-Boden verläuft: wenn das zu transportierende Rohöl seine Wärme über das Rohr an die Stahlstützen abgibt, dann taut im Bereich der Stützen der gefrohrene Boden auf die gesammte Konstruktion versinkt im Matsch. Damit das nicht passiert, sind die Stahlstützen mit einem flüssigen Medium gefüllte Wärmerohre, auf englisch heatpipes genannt. Das Prinzip ist einfach: in der Stahlstütze steigt die warme Flüssigkeit auf, kalte Flüssigkeit setzt sich am Boden ab. Oben an den Heatpipes sind Wärmetauscher angebracht, die die Wärme an die kalte Außenluft abgeben. Die von der Pipeline in den Boden eingebrachte Wärme wird so aus dem Boden nach oben transportiert und an die Umgebungsluft abgetragen. Vermutlich ist es nur den Heatpipes zu verdanken, dass wir bei dem heutigen Regenwetter nicht im Matsch versinken.          
 
Mit dem Fahrrad über den Richardson Highway nach Süden.
Wir fahren auf dem Richardson Highway weiter nach Süden. Der Highway gewinnt langsam an Höhe, immerhin überqueren heute mit der Alaska-Kette die kontinentale Wasserscheide zwischen der Beringsee im Norden und dem Golf von Alaska im Süden. 
             
 
Mit dem Fahrrad über den Richardson Highway nach Süden.
Unterwegs halten wir an einem Rastplatz an, von dem aus man mitunter Tiere der Delta Bison Herde beobachten kann. Das Wetter ist kalt, nass und windig, da habe ich volles Verständnis, dass sich die Herde heute nicht zeigt. Bisons lebten in diesem Gebiet schon immer, wurden vom Menschan aber derart stark gejagt, dass sie bald vom Aussterben bedroht waren. 1920 wurden daher 23 Bisons aus Montana in den Bereich des Delta Rivers gebracht und dort abgesiedelt. Die Tiere kamen mit in ihrem neuen Lebensraum gut zurecht und pflanzen sich bis heute so stark fort, dass die Population über den Verkauf von Jagdlizenzen auf eine Größe von etwa 1000 Tiere gehalten wird. Zu sehen war davon heute kein einziges, aber es ist ja auch kein Wetter zum rausgehen.   
             
 
Mit dem Fahrrad über den Richardson Highway nach Süden.
Der Richardson Highway kann auch anders: mit der Zeit lässt der Regen nach, es bleibt aber windig.   
             
 
Mit dem Fahrrad über den Richardson Highway nach Süden.
Etwa 80 km südlich von Delta Junction ergibt sich nochmal die Gelegenheit, einen näheren Blick auf die Trans-Alaska Pipeline zu werfen. Die Pipeline überquert auf dem Weg quer durch Alaska mehrere erdbebengefärdete Regionen, insbesondere den als aktiv angesehenen Denali-Fault. Um eine Beschädigung der Pipeline auch im Falle eines Erdbebens auszuschließen, wurde das Rohrsystem auf bis zu 18 m langen horizontalen Stahlträgern schwimmend gelagert. Die Lagerung erfolgt über Teflonlager, die ein reibungsarmes gleiten der Pipeline im Falle eines Erdbebens ermöglichen sollen. Der Boden schwingt dann praktisch unter der Pipeline hin und her, ausgelegt ist die Konstruktion für ein Erdbeben der Magnitude von 8.5 auf der Richter-Skala.  
Die Konstruktion wurde am 3. November 2002 unfreiwillig einem Belastungstest unterzogen, als sich in direkter Nähe der Pipeline ein Erdbeben der Stärke 7.9 ereignete. Die Konstruktion hat sich wie berechnet auf den horizontalen Balken bewegt und liegt nun ausmittig auf den Trägern. So weit, so gut. Bleibt die Frage, warum man sich bis heute nicht die Mühe gemacht hat, die Trans-Alaska Pipeline wieder mittig auf den Stahlträgern zu positionieren.     
             
 
Mit dem Fahrrad über den Richardson Highway nach Süden.
Im weiteren Verlauf wird das Tal etwas enger, wir (der Richardson Highway, die Pipeline und wir beide) gewinnen langsam an Höhe. Der Wind treibt Wolken über das Gebirge der Alaska-Kette und verbreitet eine ungemütliche Stimmung. Wenn es gleich schneit, dann wundert es mich auch nicht.     
             
 
Mit dem Fahrrad über den Richardson Highway nach Süden.
Im weiteren Verlauf öffnet sich das Tal wieder, das Gebirge links und rechts des Highways wird niedriger. Kurz bevor wir mit dem Isabel Pass den höchsten Punkt des Richardson Highways erreichen, biegen wir rechts ab, überqueren die Pipeline und fahren zu unserem heutigen Etappenzielort Fielding Lake.     
             
 
Mit dem Fahrrad über den Richardson Highway nach Süden.
Der Fielding Lake liegt twa 900 m über Meeresspiegel und ist von Herbst bis Frühjahr zugefrohren. Die Eisschollen halten sich manchmal bis Ende Juli. Zum Panorama gehören mehrere Gletscher, das Gebirge im Hintergrund ist über 2000 m hoch. Der Wind ist unangenehm stark und bereits am frühen Nachmittah wird es unangenehm kalt. Wir haben im Vorfeld bei Alaska State Parks diese Schutzhütte reserviert und sind froh, die Tür hinter uns schließen zu können und den stürmischen Wind draußen lassen zu können. Am Abend wird es hier eisig kalt, der Wind legt sich auch in der Nacht nicht. Das Plumpsklo ist nur 50m weit entfernt, aber das kann bei den klimatischen Bedingungen sehr weit sein.   
             
 

Map Smithers - Whitehorse